Philipp Kaider startet 2026 erneut beim RAAM

Er tut es wieder! Ultraradfahrer Philipp Kaider startet 2026 erneut beim legendären Race Across America (RAAM) – dem härtesten Radrennen der Welt. Nach seinem Sieg im Juni 2025, bei dem er die USA in 8 Tagen 22 Stunden und 32 Minuten als Schnellster durchquerte, nimmt der 40-Jährige abermals die rund 5.000 Kilometer von der West- zur Ostküste in Angriff. Ein erneuter Sieg oder eine schnellere Zeit stehen für Kaider jedoch nicht im Vordergrund. Foto - Copyrights (© Joe Ambrosch)

„Ich möchte vor allem eines: das Ziel erneut erreichen – und das mit wenig Problemen und möglichst viel Freude am Radfahren“, betont Kaider. „Viele sagen, ich müsse ja wieder gewinnen oder schneller sein. Aber das sind Dinge, die man nicht planen kann. Und alles, was man nicht planen kann, weist eine hohe Fehlerquote auf. Es wäre nicht klug, sich an solche ‚Strohhalme‘ zu klammen. Mir geht es darum, dieses außergewöhnliche Abenteuer noch einmal zu erleben. Ich hoffe, dass es ähnlich cool sein wird.“

Die Faszination RAAM: Extreme Hitze, Höhenmeter und mentale Stärke

Dass ihn das RAAM nicht loslässt, liegt für Kaider am einzigartigen Charakter des Rennens. Auch für ihn wäre es noch immer surreal, einen ganzen Kontinent zu durchqueren – bei 47 Grad Hitze, auf über 3.000 Metern Seehöhe, im Gegenwind oder Starkregen auf den schier endlosen Geraden, hätte er es nicht selbst erlebt. Genau diese Kombination aus Härte und Leichtigkeit macht das RAAM für den 40-Jährigen so besonders.

Training zwischen Schichtdienst, Produktentwicklung und Buchprojekt

Neben seiner sportlichen Karriere arbeitet der Niederösterreicher weiterhin als Intensivkrankenpfleger, betreibt einen erfolgreichen Podcast, bringt mit „NO CARBS, NO GLORY!“ seinen eigenen „Raketentreibstoff“ für Sportler auf den Markt und schreibt aktuell gemeinsam mit Ernährungsberater Mag. Axel Dinse an einem Buch. „Ja, es ist viel – aber es macht Spaß. Ich arbeite an Dingen, die mich erfüllen und antreiben“, sagt Kaider.

Finanzierung bleibt Herausforderung

Trotz großer medialer Aufmerksamkeit durch den diesjährigen Sieg bleibt das Projekt RAAM 2026 ein finanzieller Kraftakt. Insgesamt werden 70.000 bis 80.000 Euro benötigt. „Ich bin meinen langjährigen Partnern und Sponsoren unglaublich dankbar, dass sie an mich und die Kraft des Sports glauben“, so Kaider. „Sport verbindet, schafft Emotionen und schreibt einzigartige Geschichten.“ Dennoch sucht er weiterhin zusätzliche Unterstützung und sagt zum aktuellen Stand: „Frei nach einem chinesischem Sprichwort nehme ich jetzt Anlauf und hoffe, dass ich das andere Ende erreiche – und nicht in der Schlucht lande“, so der Problemlöser mit einem Lächeln.

Neue aber altbewährte Teammitglieder, selbe Dynamik

Für seinen zweiten RAAM-Antritt wird Kaider erneut auf ein großes Supportteam zählen: 10 bis 12 Personen werden ihn begleiten, die bereits das ein oder andere Mal bei Rennen mit dabei waren. Aber wie auch heuer kennen sie sich untereinander noch kaum.

Ausdauerndes Jahr 2026: Film, WM, Buch und zahlreiche Projekte

Bereits am 9. Jänner feiert in Wien der Film über sein RAAM-Abenteuer 2025 Premiere (Infos folgen). Dazu kommen ein Bikecamp in Leogang, er wird beim Race Around Niederösterreich involviert sein, ein Buchprojekt mit Podcast-Co-Host Mag. Axel Dinse, als Radland-Niederösterreich-Botschafter hat sich ein weiteres Projekt im Ausbildungsbereich ergeben und zahlreiche Vorträge bei Unternehmen und Vereinen wurden bereits fixiert. Und sollte das Budget reichen, so steht für den zweifachen 24h-Zeitfahr-Weltmeister im November auch eine Teilnahme bei dieser auf dem Programm.

Über Philipp Kaider

Vom Kettenraucher zum Race Across America Sieger – Philipp Kaider (geb. 1985) ist einer der erfolgreichsten Ultraradfahrer Europas – und ein Paradebeispiel für mentale Stärke und Ausdauer. Der diplomierte Krankenpfleger aus Wolkersdorf im niederösterreichischen Weinviertel tauschte im Jahr 2012 eine Packung Zigaretten pro Tag gegen das Fahrrad, um dem Suchtdruck zu entkommen und legte damit den Grundstein für eine beeindruckende sportliche Karriere.

Erfolge (Auszug):
  • Sieger Race Across America 2025 – 4.900 km in 8d 22h 32min
  • 24h-Zeitfahr-Weltmeister 2022 & 2024
  • Österreichischer Meister Ultra-Cycling 2024
  • Vize-Weltmeister Ultra-Cycling 2024
  • Guinness-Weltrekord: Österreich-Durchquerung in exakt 19h (2023)
  • Sieger Race Around Austria & Race Around Niederösterreich

Mit über 30.000 Jahreskilometern, eiserner Disziplin, mentaler Stärke und seinem Motto „Die Grenze ist die eigene Vorstellungskraft“ beweist der Niederösterreicher, was mit Fokus und Willenskraft möglich ist, wenn man seine Komfortzone verlässt und an sich glaubt. Er unterstützt mit "Sonne international" - ein Bildungsprojekt für benachteiligte Kinder dieser Welt - und "Hilfe im eigenen Land" zwei Projekte im In- und Ausland.