Mountainbike-Fest der Superlative: 22.000 Fans feiern in Saalfelden-Leogang
Mit der Titelverteidigung der niederländischen Weltmeisterin Puck Pieterse, einem wahren Leogang-Märchen für den Tschechen Ondrej Cink sowie den spannenden Enduro-Bewerben in Österreichs größter Bike-Region Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn ging das „Super-Event“ der WHOOP UCI Mountain Bike World Series heute in Saalfelden Leogang fulminant zu Ende. An den Veranstaltungstagen strömten rund 22.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in die Region. 817 Athletinnen und Athleten aus 41 Nationen kämpften um Weltcup-Punkte und Podestplätze. Foto: //credit: Stefan Voitl//
Was für eine Geschichte, was für ein Moment: Nach 16 Jahren im Weltcup schaffte der Tscheche Ondrej Cink in Saalfelden Leogang seinen ganz großen Triumph. Zum ersten Mal in seiner langen Karriere steht er ganz oben auf dem Weltcuppodium. Und das ausgerechnet in Leogang, dem Ort, der längst zu seinem Glücksort geworden ist: Schon 2012 holte er hier in Saalfelden den U23-Weltmeistertitel, 2023 stand er hier zuletzt auf dem Weltcuppodium – und nun, 2025, folgt der lang ersehnte Weltcupsieg mit 34 Jahren: „Ich habe lange darauf gewartet und war so oft Zweiter. Das ist einfach unglaublich. Ich mag diesen Platz einfach sehr gerne und war hier schon oft am Podium. Dass es jetzt mit dem Sieg geklappt hat, dafür gibt es kaum Worte“, kommentiert der Tscheche ungläubig. Auf Rang zwei landete mit Mathias Flückiger (SUI) ebenfalls ein ausgesprochener Leogang-Liebhaber. Auf Rang drei feierte der Schweizer Fabio Püntener seine Podest-Premiere. Bei den Damen konnte die niederländische Weltmeisterin Puck Pieterse beim Weltcup-Rennen im Epic Bikepark Leogang eindrucksvoll ihren Leogang-Titel aus 2023 verteidigen. Die Weltmeisterin absolvierte das Rennen quasi als Solistin. Im Ziel lag sie schließlich 50 Sekunden vor der Gesamtweltcupführenden Samara Maxwell aus Neuseeland. Rang drei ging mir Ramona Forchini an eine Schweizerin.
Tirolerin Wiedmann stellte bestes Weltcupergebnis ein
Um die weiteren Top-Platzierungen entwickelte sich ein spannender Kampf. Besonders Tamara Wiedmann zeigte eine beeindruckende Aufholjagd: Nach einem schwierigen Start arbeitete sich die Österreicherin Runde um Runde nach vorne und kämpfte in der Schlussphase sogar um ihr bislang bestes Weltcupergebnis. Auf der letzten Abfahrt unterlief ihr jedoch ein Sturz, der den Angriff auf Rang vier vereitelte. Im anschließenden Zielsprint setzte sich die routinierte Jolanda Neff aus der Schweiz durch, Wiedmann belegte am Ende Rang fünf – und stellte damit ihr persönliches Bestergebnis im Weltcup ein. Trotz des späten Missgeschicks war die Freude bei Wiedmann groß: „Mir geht’s mega gut. Diese Woche war nicht die einfachste für mich, ich habe mir vor dem Heimweltcup doch einiges an Druck gemacht. Aber nach jedem Tief kommt ein Hoch – das war heute mein Hoch. Ich hatte zwar einen schlechten Start – aber da hat mir heute mein Mindset geholfen, niemals aufzugeben. Beim Ausrutscher zum Schluss habe ich leider die Nerven ein wenig zu früh verloren, das ist mir schon ein wenig peinlich, aber es ist ok.“
Pech hatte hingegen Mona Mitterwallner: Die Österreicherin wurde auf dem Weg zu einer neuerlichen absoluten Topplatzierung durch einen platten Hinterreifen ausgebremst und fiel im Klassement auf Rang 9 zurück. Ihre Landsfrau Laura Stigger beendete das Rennen auf Rang 15.
U23-Frauen trotzen dem Regen – starke Aufholjagd von Sadnik und Embacher
Strömender Regen prägte das U23-Rennen der Frauen in Saalfelden Leogang. Trotz der schwierigen Bedingungen zeigten die Österreicherinnen Katharina Sadnik und Katrin Embacher starke Leistungen. Sadnik überzeugte mit einer beeindruckenden Aufholjagd. Nach einem Start aus der vierten Reihe arbeitete sich die in der Steiermark lebende Kärntnerin bis auf Rang neun vor: „Ich mag das Wetter wirklich und bin unglaublich happy. Nach dem Pech im Short Track mit dem Platten war das die perfekte Wiedergutmachung.“ Katrin Embacher komplettierte das gute österreichische Ergebnis mit Rang zehn. An der Spitze feierte die Schweiz einen Dreifachsieg: Fiona Schibler siegte vor Monique Halter und Elina Benoit.
Scherrer in der U23 erneut stark auf Rang acht
Nach seinem vierten Platz im Short Track und dem Start aus der ersten Reihe konnte Julius Scherrer im U23-Rennen erneut ein Top-Ergebnis einfahren: Platz acht. „Ein super Wochenende für mich. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und konnte jedes Mal zeigen, was ich kann. Zum ersten Mal durfte ich aus der ersten Reihe starten – das hat mir Selbstvertrauen gegeben. Ich habe mich von Beginn an gut gefühlt und mein eigenes Tempo gefunden“, freut sich der Vorarlberger. Den Sieg sicherte sich erneut der Schweizer Europameister Finn Treudler.
Resümee WHOOP UCI Mountain Bike World Series 2025 in Saalfelden Leogang
Saalfelden Leogang präsentierte sich 2025 erneut als Top-Destination im internationalen Mountainbike-Zirkus. Die WHOOP UCI Mountain Bike World Series lockte an den Veranstaltungstagen rund 22.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in die Region. Insgesamt 817 Athletinnen und Athleten aus 41 Nationen kämpften um Weltcup-Punkte und Podestplätze. Die Downhill-Bewerbe wurden bereits zum 15. Mal ausgetragen – davon 13 Mal als Weltcup und zweimal als WM. Die Cross-Country Olympic-Bewerbe feierten nach einjähriger Pause ihre bereits sechste Auflage (viermal Weltcup, zweimal WM) und die Enduro-Bewerbe waren bereits zum dritten Mal Teil des Programms in Österreichs größer Bike-Region Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn. Rund 350 freiwillige Helferinnen und Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Auch in Sachen Nachhaltigkeit setzte das Event Maßstäbe: Allein die Besuchershuttles legten an den drei Tagen rund 700 Kilometer zurück – vollständig mit klimafreundlichem HVO-Kraftstoff.