Katharina Sadnik und Alexander Konychev sichern sich das 63. Kirschblütenrennen
Zum 63. Mal wurde am Sonntag das Kirschblüten-Rennen in Wels ausgetragen und eines der traditionsreichsten heimischen Straßenrennen war gleichzeitig der zweite Stopp für die Frauen und Männer bei der Road Cycling League Austria. Bei den Frauen feierte die Kärntnerin Katharina Sadnik (KTM Factory Racing) ihren zweiten Saisonerfolg, hatte sie zuletzt auch schon den Auftakt in Leonding für sich entschieden. Im Rennen der Männer holte sich der Italiener Alexander Konychev (Team Vorarlberg) seinen Premierenerfolg in der heimischen Radliga. Die beiden Sieger aus Wels liegen nach zwei der sieben Rennen nun in Führung in den Gesamtwertungen.
Nach Leonding jubelt Sadnik auch in Wels
Zum dritten Mal in Folge heißt die Siegerin eines Rennens der Road Cycling League Austria Katharina Sadnik (KTM Factory Racing). Die Mountainbikespezialistin aus Kärnten setzte sich beim Kirschblütenrennen im Sprint einer Fünfergruppe souverän durch und feierte ihren dritten Radligasieg ihrer Karriere, nachdem sie im Vorjahr das Ligafinale in der Steiermark und heuer schon das Eröffnungsrennen in Leonding für sich entscheiden konnte.
Die 21-Jährige setzte sich auf der Zielgeraden vor der tschechischen Straßenmeisterin Barbora Nemcova (Dukla Praha) durch, Dritte wurde die Britin Amalie Cooper (Union Raiffeisen Radteam Tirol). Dahinter landete die mehrfache Triathlon-Meisterin Therese Feuersinger (URC Ebbs) aus Tirol auf dem vierten Platz. Die beiden Deutschen Leni Burger (Team Mangertseder Bayern) und Lydia Ventker (ARBÖ ASKÖ Cookina Graz) komplettierten die Top sechs.
“Es ist unglaublich gut gegangen, aber am Ende waren die Beine schon schwer“, gestand Sadnik nach dem Rennen. Mit ihrem Sieg baute sie ihre Führung in der Ligagesamtwertung weiter aus. Schon früh hatte sich die Gruppe abgesetzt. Waren es anfangs noch zehn Fahrerinnen, reduzierte sich die Gruppe auf fünf im Finale, wo sich Sadnik bei Rückenwindverhältnissen mit einem langen Sprint durchsetzte. “Ich versuchte wegzufahren am letzten Berg, aber ich wollte auch nicht alles alleinfahren, von dem her musste ich mich auf den Sprint einstellen“, so die Kärntnerin, die in diesem Jahr auch bei den U23-Weltcups im Mountainbike schon zweimal am Podium stand.
Nachdem sie beim Eröffnungsrennen als Fünfte knapp an den Top drei vorbeischrammte, schaffte die junge Britin Cooper nun den Sprung aufs Podium. “Das Kirschblütenrennen ist schon cool, auch wenn es keine großen Berge hat, geben die Hügel einiges her. Ich habe einiges versucht im Finale, aber am Ende kam es doch zum Sprint“, so die 19-Jährige, die als starke Kletterin gilt und vielleicht beim nächsten Ligastopp, den Bergmeisterschaften in Tirol, weiter für Furore sorgen könnte.
In der Ligawertung führt Sadnik souverän mit ihren beiden Erfolgen und trägt das Krone Führungstrikot. Zweite in der Gesamtwertung ist die U23-Führende und Trägerin des blau-weißen Trikots, gesponsert von kühlweste.at, Cooper. Auf dem dritten Rang liegt Elisa Winter (Wheel Divas Cycling Team), die beim Kirschblütenrennen Zwölfte wurde. Der nächste Stopp für die Frauen ist am 20. Juni in Tirol, wenn hinauf zum Axamer Lizum die Bergmeisterschaften vergeben werden.
Ergebnis:
- Katharina Sadnik (AUT/KTM Factory Racing) 1:50:15 Stunden
- Barbora Nemcova (CZE/Dukla Praha) + 0:00
- Amalie Cooper (GBR/Union Raiffeisen Radteam Tirol) s.t.
- Theresa Feursinger (AUT/URC Ebbs) s.t.
- Leni Burger (GER/Team Mangertseder Bayern) s.t.
Team Vorarlberg dominiert das Finale und Konychev beendet lange Durststrecke
169,6 Kilometer warteten auf die Männer am Sonntag bei der zweiten Station der Road Cycling League Austria in Wels beim Kirschblütenrennen und nach einer Fahrzeit von weniger als vier Stunden jubelte der Italiener Alexander Konychev (Team Vorarlberg) über seinen ersten Erfolg in der heimischen Radliga. Rund sieben Kilometer vor dem Ziel löste er sich aus der Spitzengruppe und verteidigte einen knappen Vorsprung auf seinen letztjährigen Teamkollegen Jon Knolle (Rembe – Rad-Net) bis zur Ziellinie.
Ganze sechs Jahre musste der Italiener auf einen Sieg warten, zuletzt feierte er noch als U23-Fahrer den Sieg beim L’Etoile d’Or im Westen Frankreichs. “Ich war jetzt wirklich lange sieglos und bin happy, auch für das Team, welches mir eine neue Chance gegeben hat“, erzählte Konychev im Zielinterview. Mehrere Jahre fuhr er auf der WorldTour, für Teams wie Dimension Data oder Jayco – AlUla, fand aber im Jahr 2024 keine Mannschaft mehr und schloss sich dem starken Kontinental-Team aus dem Ländle an.
Österreich ist ein guter Boden für die Familie Konychev, denn schon sein Vater Dimitry feierte große Erfolge, gewann 1987 die Österreich Rundfahrt, wurde später Profi und verzeichnete auch vier Tour-de-France-Etappenerfolge. Ausschlaggebend für den Erfolg seines Sohnes war beim Kirschblütenrennen vor allem die gute Teamtaktik seiner Mannschaft, welche gleich drei Fahrer in der entscheidenden Fluchtgruppe hatte.
“Wir hatten daher mehr Möglichkeiten und haben das Rennen dann in die Hand genommen. Ich habe attackiert und in dem Moment alles richtig gemacht“, freute sich Konychev, der sieben Sekunden vor dem Deutschen Jon Knolle (Rembe – Rad-Net) die Ziellinie überquerte. Dritter wurde mit dem Oberösterreicher Fabian Steininger (WSA KTM Graz) der beste Österreicher. “Es war ein richtig hartes Rennen, am Ende sogar ein ziemliches Ausscheidungsrennen. In der letzten Runde ging dann die entscheidende Gruppe, leider darunter drei Fahrer vom gleichen Team“, sprach er dann die Übermacht vom Team Vorarlberg an.
“Sie haben durchgehend attackiert und dahinter herrschte viel Uneinigkeit. Ich kann aber im Großen und Ganzen zufrieden sein“, resümierte der 24-Jährige, der den Spurt der Verfolger für sich entscheiden konnte. Den vierten Platz belegte Dominik Röber (Benotti Berthold) vor dem Norweger Simen Evertsen-Hegreberg (Tirol KTM Cycling) und Emanuel Zangerle sowie Jannis Peter (beide Team Vorarlberg).
Dahinter führte das Team Hrinkow Advarics, welche mit Riccardo Zoidl das Auftaktrennen in Leonding gewinnen konnten, das Feld an. Der Italiener Giacomo Ballabio holte den achten Platz, der Luxemburger Loic Bettendorff wurde Neunter. Der Deutsche Patrick Reißig (Benotti Berthold) komplettierte die Top Ten. In der Gesamtwertung übernahm Konychev nun das Führungstrikot der Cycling Austria Member Card. In der U23-Wertung und damit im ARBÖ-Trikot ist weiterhin der Tiroler Marco Schrettl unterwegs.
Ergebnis:
- Alexander Konychev (AUT/Team Vorarlberg) 3:55:43 Stunden
- Jon Knolle (GER/Rembe – Rad-Net) + 0:07
- Fabian Steininger (AUT/WSA KTM Graz) + 0:34
- Dominik Röber (GER/Benotti Berthold) s.t.
- Simen Evertsen-Hegreberg (NOR/Tirol KTM Cycling Team) s.t.