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Kuen mit Rekordsieg bei Dolomitenradrundfahrt

Bei der 36. Auflage der Dolomitenradrundfahrt in Osttirol purzelten die Rekorde: Der Tiroler Maximilian Kuen kürte sich mit seinem vierten Triumph zum alleinigen Rekordsieger! Und die Deutsche Eva Schien wiederholte nicht nur ihren Vorjahressieg, sie stellte auch einen neuen Streckenrekord auf.

Großes Wetterglück herrschte bei der 36. Auflage der Dolomitenradrundfahrt, dem ältesten Radmarathon Österreichs. Auf der 112 Kilometer langen und mit 1.870 Höhenmetern gespickten Strecke um die Lienzer Dolomiten herrschte für die 1.200 Teilnehmer:innen aus 22 Nationen ideales Radwetter. Mit den Kinderbewerben gestern am Lienzer Hauptplatz nahmen damit insgesamt 1.400 Radsportler in Osttirol teil. Beim dritten Bewerb der Austria Top Tour, der führenden Marathonserie des Landes, ging es durch das Drautal über den Gailbergsattel, danach in das malerische Lesachtal hinauf zum Kartitscher Sattel, wo die Athlet:innen von zahlreichen Musikkapellen und vielen Fans angefeuert wurden. Der älteste Starter war 81, der jüngste erst 14! Und auch einer durfte nicht fehlen: Isidor Ortner, der alle 36 Auflagen der Dolomitenradrundfahrt bestritt!

Das Starterfeld war bei den Damen als auch bei den Herren extrem gut besetzt. Viele Augen richteten sich auf den Weltklasse-Skibergsteiger Paul Verbnjak, der am Freitag einen Stagiaire-Vertrag beim Development-Team von Lidl - Trek bekam. Standesgemäß startete er auch erstmals mit seinem neuen Dress. Bis ins Lesachtal kam es immer wieder zu Attacken. Doch vor St. Lorenzen bildete sich die entscheidende zwölf Mann starke Spitzengruppe. Mit dabei waren alle Top-Favoriten, um den zweifachen Amateur-Weltmeister Johnny Hoogerland, die Ex-Rundfahrtssieger Jan Kattanek, Maximilian Kuen und Simon Schupfer, Daniel Webhofer vom Team dolomite.bike, Jonas Holzknecht vom Tirol KTM Tirol Cycling und die beiden ÖSV-Skibergsteiger Verbnjak und Daniel Ganahl. Bis Lienz beim prall gefüllten Zielgelände schafften noch zwei Fahrer den Anschluss, so kam es zum Sprint der Spitzengruppe, wo sich Maximilian Kuen nach einer Fahrzeit von 2:50,23 Stunden gegen Johnny Hoogerland und Simon Schupfer durchsetzen konnte. Auf Rang vier sprintete Paul Verbnjak.

Max Kuen krönt sich zum Rekordsieger in Lienz

Der Kufsteiner gewann in Osttirol bereits 2014, 2017 und 2022. "Dieser vierte Rekordsieg war mein absoluter Traum. Ich weiß, dass ich endschnell bin und musste nur an den Bergen dran bleiben. Aber das wird immer schwerer je älter man wird. Die Konkurrenz war heuer extrem stark." Zufrieden zeigte sich auch Hoogerland: "Leider waren meine Beine heute nicht so gut. Aber Paul Verbnjak, mit dem ich viel trainiere, und ich attackierten immer wieder. Leider kamen wir nicht weg. Aber es war wieder ein geniales Rennen mit sehr vielen Zuschauern entlang der Strecke." Und neue Eindrücke sammelte auch Verbnjak: "Es war ein ganz tolles Gefühl, mit dem neuen Outfit zu fahren. Das Rennen war richtig hart und eine Schinderei, im Zielsprint wollte ich nichts riskieren."

Schien mit neuem Streckenrekord

Das Damenrennen ähnelte vom Verlauf her dem des Vorjahres: Die Deutsche Eva Schien, die 2023 mit 3:02 Stunden einen neuen, famosen Streckenrekord aufgestellt hatte, setzte sich im Lesachtal uneinholbar an die Spitze. Nur wenige Minuten hinter den besten Herren passierte sie den Kartitscher Sattel. Die in Innsbruck lebende Bayerin feierte einen überlegenen Sieg und stellte mit 3:00,01 Stunden erneut einen Streckenrekord auf! "Es war wieder ein traumhaftes Rennen, obwohl es sehr schwül war. Aber die Stimmung war wieder einzigartig. Ich wollte unbedingt unter drei Stunden ins Ziel kommen, das war knapp", jubelte die 25-Jährige, die sich damit zur Zweifachsiegerin bei der Dolomitenradrundfahrt kürte. Schien siegte vor den beiden Tirolerinnnen Jana Gigele und der Tirolerin Andrea Traxl-Pintarelli.

Bilanz des OK-Chefs

OK-Chef Franz Theurl zeigte sich nach der 36. Auflage der Dolomitenradrundfahrt sehr zufrieden: "Es war wieder ein Radsportfest rund um die Lienzer Dolomiten und statt des prognostizierten Regens hatten wir perfektes Wetter! Mein Dank gilt den vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen und natürlich allen Behören, der Polizei, Rettung, Gemeinden und Sponsoren. Zum Glück gab es keine Zwischenfälle und alle erreichten gut das Ziel. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr wieder die Extrem-Variante SuperGiroDolomiti über den Monto Zoncolan ausrichten können. Das ging heuer leider nicht wegen eines massiven Erdrutsches am Plöckenpass." Von der Dichte zeigt sich der TVB-Obmann begeistert: "Wenn man 20 Jahre zurückblickt, hätten die Besten Top-Ergebnisse bei der Österreich Rundfahrt geholt. Die Dichte und Zeiten sind unglaublich."Übrigens, von den prominenten Startern ließ es Skibergsteig-Weltcupsiegerin Sarah Dreier aus Salzburg locker angehen, sie genoss die Runde um die Lienzer Dolomiten. Mit ihrem neuen Rad benötigte sie 3:23 Stunden.