Martin Granadia

Michetschläger gewinnt das RAA 2022

Sebastian Michetschläger hat das Race Around Austria 2022 für sich entschieden. Nach einem Kopf-an-Kopf-Duell an den ersten Tagen mit Philipp Kaider konnte er sich in der Schlussphase des Rennens durchsetzen und feierte einen umjubelten Sieg. Bei den 4er-Teams setzte sich das Team Sauwald Cofain 699 durch und sicherte sich den Österreichischen Meistertitel. 2er-Team-Sieger wurde das einzig verbliebene Team rund um Franz Scharler und Alexander Pillinger.

Der Innviertler hatte eigentlich für das RAA 1500 genannt, ehe er von Christoph Strasser und seinem Trainer Markus Kinzlbauer überredet wurde, sich auf die 2.200 Kilometer-Langdistanz zu wagen. Sein Debüt beendete der aus Münzkirchen stammende Oberösterreicher ganz oben am Siegertreppchen. Lange Zeit duellierte er sich mit dem Niederösterreicher Philipp Kaider, ehe er sich in der letzten Nacht mit taktisch gut gelegten Power-Naps entscheidend absetzen konnte. Angespornt von vielen Fans an der Strecke, die aus der Heimat angereist vor allem am letzten Tag den 38jährigen ins Ziel pushten, erreichte der dreifache Familienvater unter dem Jubel hunderter Fans am Samstag Nachmittag in einer Zeit von exakt 3 Tagen und 18 Stunden das Ziel. „Dieses Rennen war ein Wellenbad der Gefühle. Mein Ziel war es, St. Georgen zur Siegerehrung am Samstag um 22:00 Uhr zu erreichen und am Treppchen zu stehen. Dass es nun bei meinem ersten Antreten gleich für den Sieg gereicht hat, ist einfach unglaublich, und dem Support meines Teams zu verdanken“, so Michetschläger.

CLR Sauwald mit schnellster je gefahrener Durchschnittsgeschwindigkeit

Den Österreichischen Meistertitel sicherten sich bereits zum zweiten Mal nach 2018 die Männer rund um den Innviertler Verein CLR Sauwald. Amadeus Cosimo Lobe, Thomas Mayr, Alexander Krippner und Constantin Rieder nutzen die perfekten Bedingungen perfekt aus und setzten sich in der letzten Nacht von ihren Konkurrenten, dem Treppen Fritz Racing Team rund um EM-Starterin Carina Schrempf (Cookina Graz) ab und sicherten sich den Sieg in einer Zeit von 2 Tagen, 12 Stunden und 23 Minuten. Damit blieben sie lediglich 3 Minuten unter dem Streckenrekord des Vorjahres, aufgestellt von der Pro-Mannschaft Team Vorarlberg. Allerdings war der Schnitt durch eine leicht veränderte Strecke durch Umleitungen und Baustellen mit 35,74 km/h sogar geringfügig schneller als jener der Continentalmannschaft 2021. „Das Duell mit dem Treppen Fritz Racing Team bis zum vorletzten Tag hat uns unglaublich motiviert und das Rennen bzw unsere Zeit sicherlich beschleunigt. Wir wollten schon die 3 Tage und 12 Stunden stehen haben, keine Frage. Dass es aber dann in der Umsetzung so perfekt geklappt hat, macht uns super stolz“, so Amadeus Cosimo Lobe, der nun nach vier Jahren Pause mit seinen Teamkollegen wieder das rot-weiß-rote Meistertrikot überstreifen darf. Auf Rang zwei landet das Treppen Fritz Racing Team, die mit Carina Schrempf vom Team Cookina Graz die einzige Frau im Aufgebot hatten. Sie sichern sich die Silbermedaille der Meisterschaften. Für Schrempf folgen in nur sieben Tagen die Europameisterschaften in München.

Elena Roch auf der 1500er-Distanz mit deutlichem Streckenrekord eine Klasse für sich

Eine Glanzleistung bot auf der 1500er-Distanz, bei der auf den Westteil des Rennens verzichtet wurde, die in Tirol lebende Niederösterreicherin Elena Roch. Die Siegerin des Race Around Niederösterreich 2022 wagte sich erstmals über eine derartig lange Distanz und düpierte fast die gesamte männliche Konkurrenz. In einer Zeit von 2 Tagen, 20 Stunden und 14 Minuten blieb sie satte 19 Stunden unter dem bisherigen Streckenrekord, und empfahl sich so für höhere Aufgaben. „Dieses Rennen hat so viele Emotionen, die ich mit meinem Team teilen durfte, und es ist vor allem auf den Zeitfahrstrecken extrem gut gelaufen“, so Roch. „Wenn mein Team mitmacht, bin ich bereit für die 2.200 Kilometer“, so die Siegerin, die wenige Minuten nach Absteigen vom Rad ihre Teilnahme an der Extremdistanz als Saisonziel 2023 bekanntgab. Der Herrenbewerb geht in der RAA 1500er-Kategorie an den Steirer Markus K. Brandl.

www.racearoundaustria.at