Gall schon 4. bei Tour of the Alps

Bei einer der schwersten Rundfahrten in Europa präsentieren sich die Österreicher weiter stark. Auch wenn es neben den ambitioniert fahrenden U23-Ridern vom Tirol KTM Cycling Team mit Felix Gall von Ag2R nur noch Bahrain-Profi Hermann Pernsteiner im Feld der Bergspezialisten gibt. Und genau die beiden zeigten auf der 154 km langen zweiten Etappe gehörig auf.

Über mehrere Pässe ging es von San Martino di Castrozza nach Lana. Gleich am ersten Anstieg formierte sich eine zehnköpfige Spitzengruppe. Mit dabei waren - was für Österreich unglaublich war - gleich die beiden ProTour-Profis Gall und Pernsteiner. Über 100 Kilometer fuhren sie unter anderem mit Pavel Sivakov, dem Ineos-Sieger von 2019, in der Spitzengruppe. Felix Gall ließ sich am vorletzten Anstieg, als sein Teamkollege und der Gesamtführende Geoffry Brouchard Probleme bekam, zurückfallen. Ehe Sivakov und der starke FDJ-Profi Michael Storer noch den letzten Berg vom dezimierten Feld, wo der Niederösterreicher Pernsteiner wieder ständig vorne fuhr, eingeholt wurde, kam es zum Sprint einer nur 16 Mann starken Spitzengruppe.

Den Etappensieg holte sich Pello Bilbao von Bahrain-Victourious vor Romain Bardet und Rosa-Träger Attila Valter aus Ungarn. Felix Gall, der gestern Etappenfünfter wurde, sprintete auf den vierten Etappenplatz vor: „Die heutige Etappe war prädestiniert für eine starke Fluchtgruppe. Meine Aufgabe war es als Aufpasser mitzugehen, sollten starke Fahrer von großen Teams dabei sein, was auch eingetreten ist. Ich war gleich in der 10 Mann Spitze und konnte mein Team entlasten. Am vorletzten Anstieg, als die Attacken richtig los gingen, habe ich mich zu Bouchard zurückfallen lassen. Geoffrey hat es leider nicht mehr im Finale geschafft das hohe Tempo von Bahrain zu halten. Gestern 5., heute 4. – vom Papier her schaut es super aus. Aber es war ein sehr harter Tag. Morgen wieder über 3.000 Höhenmeter auf dem Teil der Etappe verteilt. Das verspricht eine sehr harte Etappe. Danach geht es schon ins schöne Osttirol. Darauf freue ich mich extrem. Ich hoffe, dass meine Form so bleibt. Heute fühlte ich mich um einiges besser als gestern. Ich bin total zufrieden, wie es für mich bei der Tour of the Alps läuft!“

Ebenso happy zeigte sich Hermann Pernsteiner, der in der Gesamtwertung an der 14. Stelle liegt: "„Heute ist es wirklich super gelaufen bei mir. Ich hatte als einziger von meinem Team die Beine in die Spitzengruppe zu gehen. Am letzten Berg wurde ich vom Team zurückgerufen, um die Spitzenreiter noch einzuholen. Im Finale habe ich alles gegeben, um Bilbao zu unterstützen. Es war das Ziel, dass er die Etappe gewinnt. Es war ein perfekter Tag für das Team und meine Form ist sehr gut. Ich bin mehr als zufrieden mit heute!“