Steirischer Triumph beim Neusiedler See Radmarathon
Marco Marina aus Bad Gleichenberg hat heute den 29. Neusiedler See Radmarathon gewonnen. Er siegte im Sprint vor dem großen Favoriten Johnny Hoogerland. Bei den Damen wiederholte die Tirolerin Katharina Machner ihren Sieg von 2019. Über 1.600 Teilnehmer sorgten an diesem Wochenende für ein großes Sportfest in Mörbisch am Neusiedler See.
Burgenlands Kulturhauptstadt Mörbisch verwandelte sich an diesem Wochenende zur Sporthauptstadt. Denn es wurde heute beim 29. Neusiedler See Radmarathon, der Mini-Marathon-Variante und gestern beim 10. Mörbischer Einzel- und Paarzeitfahren sowie beim 20. Mörbischer Lauftag fleißig geradelt und gelaufen. Insgesamt nahmen rund 1.600 Sportler aus 23 Nationen teil. Und bei den Paarzeitfahrbewerben ging es auch um die österreichischen Meistertitel für Amateure und Masters-Fahrer bei Frauen und Männern.
Hillinger und Hoogerland im Freudentaumel
Traumhaftes Wetter mit viel Sonnenschein begleitete die Teilnehmer bei den Bewerben in Mörbisch am Neusiedler See. Das 26 Kilometer lange Einzelzeitfahren über eine neue Strecke mit 26 Kilometern gewann gestern Martin Geretschnig, seit einigen Jahren der beste Zeitfahrer im Amateurbereich Er siegte 22,7 Sekunden vor Daniel Szalay und nur drei Sekunden dahinter kam Ultra-Radfahrer Christoph Strasser auf den dritten Platz. Bei den Damen siegte Katharina Machner. "Ich war vor dem Start richtig nervös und die neue, technisch anspruchsvolle Strecke bietet alles, was das Zeitfahrherz begehrt. Ein tolles Rennen", freute sich Geretschnig im Ziel. Insgesamt starteten mehr als 400 AthletInnen bei den Zeitfahrbewerben! Zwei waren darunter, die ihren Erfolg richtig feierten: Star-Winzer Leo Hillinger gewann das Paarzeitfahren mit seinem Partner Johnny Hoogerland mit dem Minimalvorsprung von zwei Sekunden. "Das war einer meiner größten Erfolge", freute sich Hillinger. Gemütlicher hingegen gingen es andere Prominente, wie die Ex-Radprofis Rene Haselbacher und Paco Wrolich oder Ex-Skisprungstar Martin Koch mit ihren Partnern an.
Windiger Dreikampf um den Sieg
Heute fiel um 9:00 Uhr der Startschuss zum 29. Neusiedler See Radmarathon, der bei traumhaften Witterungsbedingungen über 125 Kilometer und 600 Höhenmeter führte. Gleich vom Start weg war das Tempo enorm hoch und es bildete sich eine große Spitzengruppe mit allen Favoriten. Der pannonische Wind machte heute das Rennen extrem schnell und schwer. Immer wieder versuchten sich Fahrer abzusetzten, aber ein rund 30 Mann starkes Spitzenfeld näherte sich Mörbisch am Neusiedler See. Bei Rust, rund zehn Kilometer vor dem Ziel, löste sich dann doch noch ein Trio. Marco Marina, Burkhard Plank vom HILL Racingteam und der große Favorit Johnny Hoogerland, der heuer bereits den Ötztaler Radmarathon gewann, brachten einen knappen Vorsprung ins Ziel. Im Zielsprint war der Steirer Marco Marina, der vor zwei Jahren schon Dritter wurde, nicht zu biegen: "Es war ein brutal schweres und schnelles Rennen. Johnny war heute insgesamt der stärkste Fahrer, aber ich war dann doch noch schneller im Sprint. Ein ganz großer Sieg ist das für mich!" Hoogerland selbst attackierte immer wieder, kam aber nie entscheidend weg: "Der Sprint ist nicht meine Stärke, Gratulation an Marco zu seinem Sieg." Mit einer Siegerzeit von 2:57,09 Stunden wurde der Streckenrekord von 2:51 Stunden um sechs Minuten verpasst.
Bei den Damen wiederholte die Tirolerin Katharina Machner ihren Sieg im Burgenland von 2019. "Ich hielt lange mit der großen Spitzengruppe, wo sich auch Leo Hillinger befand, mit. Im Ziel lag ich nur sechs Minuten hinter den besten Männern", freute sie sich im Ziel. Zweite wurde Elisa Winter vor Petra Schönauer.
Positive Bilanz
Seinen dritten Neusiedler See Radmarathon bewältigten heute Organisator Johannes Hessenberger und sein Team mit Bravour: "Wir haben sehr viel Lob bekommen und ich freue mich schon sehr auf das nächste Jahr, wenn der Marathon in die "Champions League" des Marathonsports aufsteigt", sagt Hessenberger. Denn im nächsten Jahr wird Mörbisch im größten internationalen Marathon-Netzwerk Gran Fondo UCI World Series dabei sein. "Wir sind damit Teil von rund 25 Events auf fünf Kontinenten, in 21 Ländern und mit insgesamt 75.000 Teilnehmern. Bei uns können sich Amateursportler für die offizielle Marathon- und Zeitfahr-WM der UCI qualifizieren." Der Neusiedler See Radmarathon ist der einzige Bewerb im gesamten deutschsprachigen Raum, wo das im nächsten Jahr am 23. und 24. April möglich sein wird!