Deutsche Dominanz am 2. Tag der Triathlon-EM

Deutschland und Schweiz holen die vier Europameistertitel auf der neuen Super-Sprintdistanz. Klare Dominanz kommt aus Deutschland mit drei der vier heute vergebenen Titeln (Damen, Junioren, Juniorinnen). Zufriedene Gesichter gibt es bei den Veranstaltern.   Flotte Laufentscheidungen in der Elite Die Entscheidungen in der Elite/U23 bei der Europameisterschaft auf der Super-Sprintdistanz in Kitzbühel fiel am späten Nachmittag. Der Schwarzsee bot mit 26,6 Grad Wassertemperatur kaum Abkühlung für die AthletInnen und auch die Lufttemperatur versprach wie bereits gestern bei den Semifinali heiße Rennen. Nach flotten 500m stieg Skrabanja (NED) als erste vor zwei Britinnen aus dem Wasser. Die Führungsgruppe am Rad bestand aus fünf Athletinnen, die von Beginn an Druck machten. Laura Lindemann (GER), Teil dieser Führungsgruppe, setzte sich an die Spitze und führte das Feld an. Dicht gefolgt waren sie von einer großen Verfolgergruppe, in der sich auch Olympiasiegerin Nicola Spirig (SUI) und die Österreicherin Julia Hauser befanden. Noch in der ersten Runde schloßen sich die beiden Gruppen zusammen. Spirig übernham die Führung und auch Tertsch (GER), Merle (FRA), Knoll (GER) und Lindemann hielten das Tempo hoch. Spirig (SUI) versuchte immer wieder sich von der Gruppe abzusetzen. Dies gelang der Schweizerin jedoch nur bedingt und die Gruppe kann immer wieder die Lücke schließen. Die Entscheidung fällt schlussendlich auf der Laufstrecke. Annen (SUI) wechselt als Erste und macht von Beginn an Druck. Riasova (RUS) und Lindemann konnten rasch aufschließen und überholten die Schweizerin. Danach bildete sich eine Vierergruppe bestehend aus Riasova, Periault (FRA), Lindemann und Mathias (GBR). Lindemann übernimmt die Führung, spielt ihre Laufstärke optimal aus und sichert nach den EM-Titeln am Vormittag den dritten EM-Titel des Tages für das deutsche Team. Dahinter holt die überraschend starke Russin Riasova vor der jungen Französin Periault Silber. Riasova holt mit ihrer Leistung auch den EM-Titel in der Klasse U23. Spirig verpasst das Podium als Vierte knapp. Julia Hauser holt für Österreich den 20. Platz.   Auch bei den Herren fiel die Entscheidung im Laufen. Das Rennen wurde aufgemischt vom Neuseeländer Wilde, der zwar startberechtigt war, allerdings im Kampf um den EM-Titel keine Rolle spielte. Das Feld riss bereits beim Schwimmen etwas auseinander. Mit Crociani (ITA), Devay (HUN) und Strada (ITA) konnten sich drei Athleten absetzen und vorne aus dem Wasser steigen. Dahinter stieg der Tiroler Lokalmatador Alois Knabl ebenso mit etwas Vorsprung auf den Rest des Feldes aus dem Schwarzsee. Das Führungstrio nach dem Schwimmen führte zunächst auch das Radfahren an, bevor eine etwa 20-Athleten starke Gruppe auf der zweiten Runde zu ihnen aufschloss. Benson (GBR), Studer (SUI) und Hellwig (GER) machen immer wieder Druck nach vorne, doch die Radgruppe inzwischen aus 27 Athleten bestehend, bliebt zusammen. In der letzten Runde sind es Carlsson (SWE) und Wilde (NZ), die das Tempo machten. Wilde steigt als erster vom Rad. Richard (FRA) erwischt den besseren Wechsel und geht als erster Athlet auf die Laufstrecke. Rasch bildet sich ein Trio aus Richard, Wilde und Serrat (ESP). Richard kann nicht mehr mithalten, dafür schließt sich Studer (SUI), bekannt als starker Läufer, der Spitze an. Das Trio wechselt häufig Positionen, bevor Studer die letzte Attacke startet und dem Feld davonläuft. Der Schweizer holt sich vor dem Spanier Serrat und Richard aus Frankreich den EM-Titel auf dieser neuen rasanten Distanz in Kitzbühel. Der Neuseeländer Wilde läuft zwar aufs Treppchen (dritter Gesamtplatz), spielt jedoch in der EM-Wertung wie erwähnt keine Rolle. Alois Knabl wird 12. und der junge Vorarlberger Leon Pauger holt den 21. Platz in der Elite und den 8. Platz in der U23-Wertung. Europameister der U23 wird der Portugiese Ricardo Batista.   Bereits am Vormittag stürzten sich die Top 30 der Juniorinnen in die Fluten des Schwarzsees. Nach 500m Schwimmen stieg Marta Kropko (HUN) als Erste aus dem Wasser. Positiv aus österreichischer Sicht, die Jüngste im Feld, Tabea Huys stieg knapp dahinter an vierter Position aus dem See. Auf das Radstrecke führt die Franzosin Denizot das Feld alleine an und kann ihre Führung zwei Runden lang halten. Etwa zehn Sekunden hinter ihr lauerte eine große Verfolgergruppe mit 20 Athletinnen. Die Verfolgergruppe holt Denizot auf der dritten Runde ein. Die restliche Radstrecke fuhr die Gruppe zusammen, es gab zahlreiche Spitzenwechsel wo Athletinnen aus Frankreich und Ungarn stark aufzeigten. Die große Gruppe kam gesammelt in die Wechselzone. Denizot wechselte vor Betti (SUI) und Bröcker (GER) als Erste auf die Laufstrecke. Casals (ESP) und Behrens (GER) machen Tempo von hinten. Casals übernimmt die Führung und setzt sich von der Gruppe ab. Doch noch in der ersten Runde schließt Behrens auf und setzt sich an Spitze. Mansson (SWE) wechselte als Letzte der Führungsgruppe auf die Laufstrecke, spielte ihre Stärke optimal aus und räumte das Feld von hinten auf. Behrens vorne war jedoch nicht mehr einzuholen und holt sich den Juniorinnen-Europameistertitel auf der Super-Sprintdistanz. Dahinter komplettieren Tilda Mansson und Maria Casals das Podium. Tabea Huys holt bei ihrem ersten internationalen Rennen als Jugend-Athletin im Juniorinnenfeld den sensationellen 17. Platz.   Auch bei den Junioren gab es eine spannende Laufentscheidung, die bis zum Schluss alles offenließ. Vysotskiy (RUS) steigt als Erster aus dem Wasser – der Österreicher Thomas Windischbauer auf Platz vier gut dabei. Nach der Wechselzone wechselt Favorit Alexandre Montez (POR) als Führender aufs Rad und reißt eine Lücke auf. Dahinter verfolgt ihn eine 27-Athleten starke Gruppe mit Windischbauer und Bader aus österreichischer Sicht mitten drinnen. Die Gruppe bleibt zusammen und stellt in der dritten Runde Montez. Immer wieder werden vorne Attacken von Dixon (FRA) und Basanta (SPA) gefahren. Jedoch geht keine auf und die große Gruppe erreicht gemeinsam die Wechselzone. Dort kurzer Schreckmoment - ein Athlet im hinteren Teil stürzt und es entsteht etwas Chaos. Jan Bader kann gerade noch drüberspringen. Montez zeigt erneut einen flotten Wechsel und geht in Führung. Der Deutsche Henry tGraf schließt auf und wenige Sekunden dahinter befinden sich Bader und Töpper (GER). Dixon (GBR) setzt die erste Attacke und bildet schließlich mit Graf und Montez das Führungstrio. Die drei setzten sich deutlich ab. Graf übernimmt am Beginn der zweiten Runde die Spitze, Dixon läuft eine Attacke, doch Graf kann mitgehen. Montez kann das Tempo nicht mehr halten und reißt einige Meter ab. Auf den letzten hundert Meter erhöht Graf erneut das Tempo und sichert sich vor Dixon und Montez den Junioren Europameistertitel.   Jan Bader verpasst das Podest um nur drei Sekunden und zeigt mit Platz vier eine großartige Leistung! Niklas Keller wird 26. nach einem einsamen und daher harten Radfahren. Thomas Windischbauer muss nach einem technischen Defekt am Rad den Bewerb frühzeitig beenden.   Glückliche Athleten, müde Gesichter und ein stolzer Bürgermeister sind bei der Siegerehrung zu sehen. „Großartige Wettkämpfe und ein tolles Umfeld wurden hier heute gezeigt. Das Ganze war noch dazu perfekt vorbereitet und das gerade in so einer schwierigen Zeit, wo man lange gehadert hat, ob man es machen kann oder nicht.“, zieht BGM Klaus Winkler ein sehr positives Resümee. Die Leute seien begeistert, ein toller Wettkampf wurde gezeigt und allem in allem sei man sehr stolz, dass Kitzbühel ein Teil der Triathlongemeinschaft sein kann, führt er fort. Auch Veranstalter Wolfgang Fuchs ist rund um zufrieden: „Es war heute ein sehr spannender Tag für uns. Die Premiere ist gut über die Bühne gegangen. Wir haben würdige Europameister.“ Auch weniger gute Momente hat es jedoch gegeben. „Wir haben leider zwei-drei Stürze gehabt. Gott sei Dank großteils nur Abschürfungen – Gott sei Dank ist nicht mehr passiert und somit haben wir fast alle gesund im Ziel. Alle sind happy, wir sind happy, das Wetter ist schön - also einfach perfekt!“ Glücklich ist auch Renndirektor Roman Swidrak: „Im Gegensatz zu den zwölf Rennen gestern, waren die acht Rennen heute recht locker. Die Rennen waren kompakter, weil es die Elite ist und deswegen war der Überblick besser gegeben. Die Stimmung war auch besser, also voll cool!“

Sonntag, 20.06.2021, live auf K19: 13:50 bis 15:30 Livesendung mit den Mixed Team Relay der Junioren 16:00 bis 16:25 Studiosendung: Highlights Kitz Tri Games vom Vormittag 16:25 bis 18:15 Livesendung mit den Mixed Team Relay der Elite/U23

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