Die Radlobby

(Quelle Radlobby) - Die Radlobby Österreich setzt sich für radfreundliche Rahmenbedingungen und die Akzeptanz des Fahrrads als vollwertiges Verkehrsmittel ein. Gegründet wurde die Radlobby Österreich im Jahr 2013 als Bundesverband von bestehenden österreichischen Alltags-Radverkehrsorganisationen, die jeweils auf Bundeslandebene agieren. Als Bundesverband vertritt die Radlobby Österreich die Interessen aller radfahrenden Menschen auf nationaler Ebene sowie als Mitglied der “European Cyclists Federation” auf internationaler Ebene.

Radstrategie für Österreich Das Fahrrad ist eines der besten und einfachsten Möglichkeiten, um die Klimaziele zu erreichen und Österreich langfristig zu einem lebenswerten Land für alle zu machen. Die zukünftige Regierung ist gefordert, Schwung in die Radverkehrspolitik zu bringen und so allen BürgerInnen und Bürgern ein schönes und gesundes Leben zu ermöglichen. Die Radlobby Österreich hat dafür die zehn wichtigsten Forderungspunkte zusammengefasst.

Die Radstrategie bindet alle radverkehrsrelevanten Ministerressorts ein. Die Ressorts Verkehr, Umwelt, Gesundheit, Bildung, Finanzen und Wirtschaft gestalten die Rahmenbedingungen des Radverkehrs in Österreich wesentlich mit und können Beiträge zur umweltfreundlichen Mobilitätswende mit mehr Radverkehr leisten. Voraussetzung ist die Bündelung von politischem Willen und Budgets über Ressortgrenzen hinweg.

Hier die 10 Kernforderungen der Radlobby Österreich an die Regierung:

  1. Investitionen in Radverkehr <br> Um gute und sichere Radinfrastruktur gewährleisten zu können, braucht es eine Erhöhung des Radverkehrsbudgets. Die Radlobby fordert 30€ pro Einwohner und Jahr, 260 Millionen jedes Jahr bis 2030.
  2. Verbindliche Klimaziele und Maßnahmen<br> Der Lkw- und Auto-Verkehr in Österreich verursacht pro Kopf 2,6 Tonnen CO2 pro Jahr, deutlich mehr als in den meisten anderen EU-Ländern. Österreich ist eines der Schlusslichter der EU bei der Umsetzung der Klimaziele. Höchste Zeit also, verbindliche Klimaziele im Verkehrsbereich zu setzen und die betreffenden Maßnahmen vorzuschreiben.
  3. Mehr Sicherheit in den Richtlinien für Radinfrastruktur festlegen<br> Mindestbreiten von Radverkehrsanlagen erhöhen, und Sharrows in den Richtlinien einführen – das erhöht die Sicherheit für alle. [StVO]
  4. Gerechtes Kilometergeld<br> Kilometergeld für Dienstwege mit dem Fahrrad ist auf alle Wege auszuweiten. Derzeit sind die ersten zwei Kilometer für Menschen, die mit dem Fahrrad fahren ausgenommen Gleiche Obergrenzen fürs Radfahren und den Autoverkehr. Derzeit 30.000 Kilometer für Fahrten mit dem Auto festgelegt und nur 1.500 für Fahrten mit dem Fahrrad.
  5. Kinderherzen höher schlagen lassen und sie Fahrrad fahren lassen<br>Kinder eigenständig zur Schule fahren lassen. Bis alle Straßen und Plätze sicher genug sind, Kindern das Radfahren auf dem Gehsteig erlauben. Dies trägt enorm zu ihrer Entwicklung - Selbständigkeit, körperliche Fähigkeiten (Balance, Sport, Motorik, ...) bei. [STVO]
  6. Radankauf: Geld für den Arbeitgeber <br>Beiträge der Arbeitgeber für den Ankauf von Fahrrädern für ihrer Angestellten von der Lohnsteuer befreien. Niederländisches Modell in Österreich einsetzen: 700 Euro pro Angestellten sind für Radkäufe für die Arbeitgeber jedes zweite Jahr lohnsteuerfrei.
  7. Radmitnahme in allen Zügen<br>Der Wiedereinbau von Platz für die Radmitnahme ist ein Erfolg der Radlobby, die neuen Cityjets ebenso. Die Radlobby fordert ausreichend Platz für Radmitnahme in allen Zügen der ÖBB und anderer Bahnunternehmen in Österreich. Besonders ist bei neuen Zugsgarnituren Platz für Transporträder und Anhänger zu berücksichtigen.
  8. Einbahnen öffnen<br>Alle Einbahnen für den Radverkehr öffnen! Belgien zeigt es vor! Einheitlichkeit erhöht Sicherheit für alle, da dann an jeder Kreuzung in beide Richtungen geschaut wird. Als ersten Schritt sind kurzfristig Begegenungszonen, die Einbahnen sind, für Radfahren in beide Richtungen zu öffnen. Bei Wohnstraßen ist dies bereits umgesetzt. [StVO]
  9. Eigenverantwortlich rechts abbiegen für Menschen am Fahrrad<br>In Belgien, Niederlande, Deutschland und Frankreich wird es bereits lange gelebt. Ein wichtiger Beitrag für die Flüssigkeit des Radverkehrs durch eine Zusatztafel einfach umgesetzt.
  10. Sicherheitsabstand gesetzlich verankern<br>1,50 Meter dienen der Sicherheit des Menschen am Fahrrad und bringen auch dem vorbeifahrenden Menschen im Auto Sicherheit. Daher soll 1,50 Sicherheitsabstand gesetzlich verankert werden. Die in vielen Ländern gelebte Sicherheit im Verkehr, in Portugal ist es gesetzlich verankert, in Deutschland werben Polizeiautos mit Aufklebern für 1,50 Sicherheitsabstand zu Menschen am Fahrrad. [StVO]

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