Conti- und Elite Teams: Wo steht der heimische Radsport?

Im Rahmen der Österreich dreht am Rad BIKE DAYS stellt Moderator Marco Tscharnig die Frage – Wo steht denn der heimische Radsport aus Sicht der Conti- und Elite Teams? Es diskutieren am Podium Thomas Hödlmoser (Präsident LRV Salzburg), Thomas Kofler (Manager Team Vorarlberg) und Dominik Hrinkow (Manager Hrinkow Advarics) und im Publikum Amelie Cooper (Radteam Tirol Ladies), Marco Schrettl (Tirol Cycling Team), Kilian Feurstein (Team Vorarlberg) und Rupi Hödlmoser (ehem. Sportl. Leiter Felt Felbermayr).

Während sich Amelie Cooper in der Cycling League Austria längere Rennen bei den Frauen wünscht, hoffen die beiden Teammanager Hrinkow und Kofler, dass es wieder mehr Rennen für die Herren gibt. Cooper betont, dass sie mit der Situation ganz zufrieden ist. Immerhin gibt es in der Cycling League Austria 7 Frauen Rennen. Hier kann man im Vergleich zu anderen Ländern durchaus mithalten.

Bei den Herren sind die Rennen weniger geworden. Hier sind vor allem die Landesverbände und deren Vereine gefordert. Dies wiederum ist kein leichtes Unterfangen. Viele Auflagen und steigende Kosten sind große Hürden. „Bei unserem Kriterium in diesem Jahr haben wir z.B. über 70.000 Euro budgetiert. Da braucht es viele Partner und Sponsoren“, so Thomas Kofler.

Obwohl die heimischen Teams sehr eng zusammenarbeiten, wie etwa mit der Organisation der Tour of Austria, ist man letztendlich Konkurrent. „Deshalb schauen wir auch, dass unser Kader Jahr für Jahr eine hohe Qualität hat. So haben wir jetzt u.a. auch Riccardo Zoidl engagiert.“, so Dominik Hrinkow.

Die österreichischen Conti Teams „leben“ natürlich vom heimischen Nachwuchs. Und hier sieht Thomas Hödlmoser, seit heuer Präsident des Salzburger Landesradsportverbandes, viel Arbeit. Wir setzen es uns als Ziel, jungen SportlerInnen für die Straße zu begeistern. Im MTB ist dies leichter, wir haben in Salzburg Vereine mit einem großen Zulauf.

Kilian Feurstein, zweifacher Staatsmeister im MTB, hat den Wechsel zum Team Vorarlberg auf die Straße nicht bereut. „Ich wollte immer schon einmal Rennen auf der Straße machen und ich muss sagen, mir gefällt es mindestens so gut wie mit dem MTB“.

Die 5 heimischen Conti Teams müssen sich seit einiger Zeit vor allem auch gegen die Development Teams behaupten. Immer mehr talentierte Radsportler werden direkt von den Farmteams engagiert. Umso erstaunlicher ist es, wie das Tirol Cycling Team Jahr für Jahr immer wieder Talente für die Zukunft in der World Tour aufbaut. In diesem Jahr hat es Sebastian Putz geschafft, er wechselt in das Red Bull Bora Development Team. „Ich möchte es 2026 schaffen. Deshalb bin ich auch froh, dass ich mich hier in Tirol entwickeln kann. Ich hoffe mein Plan geht auf“, meint Marco Schrettl.

Am Ende des Tages geht es neben dem sportlichen Erfolg um das Geld. Dies musste das Team FELT Felbermayr noch vor Saisonende schmerzlich spüren. Der plötzliche Ausstieg des Hauptsponsors bedeutete auch das Ende des Teams. "Es war für Alle ein Riesen Schock. Von einer Stunde auf die andere wurden wir informiert. Für die Staff ist es heftig gewesen, noch schlimmer war es für die Fahrer. Gott sei Dank haben die meisten ein Team gefunden.", erzählt Rupi Hödlmoser. Auch für ihn geht es im Radsport weiter, er wird in Zukunft Organisationsleiter bei der Tour of Austria.

Den ganzen Talk gibt es neben der Online Mediathek auch im Fernsehen von K19.