Ruth Brandstätter

Kurt Matzler erreichte Halfway-Point

Er radelt und radelt. Kurt Matzler vom Team Rotary Raams Polio bestreitet derzeit zum ersten Mal als Solofahrer das Race Across America über 4.800 Kilometer mit 52.000 Höhenmetern. Gestern hat er den Halfway-Point erreicht und seine Rennstrategie scheint aufzugehen. Derzeit liegt er auf Rang neun - sogar in Tuchfühlung mit dem Podium! Aber was noch viel wichtiger ist: Der Professor an der Universität Innsbruck liegt auch bei der Spendensumme zur Ausrottung der Kinderlähmung im Soll - 1 Mio Euro ist das Ziel! Unterstützt wird er dabei von Rotary International und der Bill Gates-Stiftung.

Tag 7: Heute um 12:00 Uhr (MEZ) hat der "radelnde Professor" Kurt Matzler, der in Innsbruck lebt, 2.940 Kilometer des Race Across Amercia (RAAM) abgespult. Hinter ihm liegen die brütend heiße Wüste von Arizona, die harten Anstiege von Colorado und das stürmische Kansas, das er in Kürze verlässt. Danach folgen noch sieben Bundesstaaten. Derzeit liegt der 52-Jährige auf Rang neun. Doch hinter der Führenden Nicole Reist aus der Schweiz liegt das Feld - für ein Ultraradrennen wie dem RAAM eher unüblich, wo es normalerweise große Abstände gibt - dicht beeinander. Kurt fehlen auf Rang vier "nur" 40 Meilen und auch das Podest ist in relativer Griffweite.

Nach jedem Hoch kommt auch ein Tief...

"Er liefert eine sensationelle Leistung am Rad ab. Die spaßigen Phasen überwiegen noch, doch gerade heute kam der sprichwörtliche Hammer und er war in den letzten Stunden in einer mental sehr schwierigen Phase. Kurt Wollte die letzte Etappe nicht mal bis zur Schlafpause durchziehen. Natürlich erhielt er von seiner Crew, allen voran seinem Crewchief Zoltán Bogdán und seiner Ärztin Alexandra Podpeskar, dafür keine Erlaubnis. Er hat die Diskussion verloren und radelte weiter", erzählt seine Frau Ruth. In Kansas war Seitenwind sein ständiger Begleiter, der sich zuletzt in starken Gegenwind gewandelt hatte. Kurts lapidarer Kommentar dazu: "Der Gegenwind ist dein bester Trainingspartner."

Großer Respekt von Christoph Strasser

Einer der größten des Ultracyclings verfolgt das RAAM ganz genau, der sechsfache Sieger und Rekordhalter Christoph Strasser: "Es ist schon hart, das RAAM aus der Ferne zu beobachten. Die Leistungen sind gewaltig, nicht nur von der Führenden Nicole Reist. Kurt fährt ein tolles und ungemein cleveres Rennen, Respekt dafür! Er hat in den ersten Tagen längere Pausen eingelegt und vor allem während der großen Hitze unter Tags geschlafen. Dadurch hat er sich sicher mehr Energie gespart, weil er in den kühleren Nachtstunden fuhr. Ich bin mir sicher, dass er vor allem im letzten Renndrittel, wenn es auch über die Appalachen geht, Positionen gut machen kann. Ihm als Innsbrucker liegen die Berge ja."